Teil 3 – Planungsfehler
Ein Plan ist ein Plan ist ein Plan… Aber ohne Plan geht es nicht. Ein wenig Überlegung und Transparenz zu notwendigen Aktivitäten, Zeit- und Kostenmanagement muss schon sein. Dabei ist das Festhalten an ersten Annahmen, gedachten Ergebnissen oder Zeiten ebenso schädlich, wie die tägliche Neuorientierung. Gleichermaßen ist Ungewissheit durch den Verzicht auf Planung der größte Feind eines erfolgreichen Projektabschlusses. Da spielt die gewählte Projektmanagementmethode keine Rolle.
Die Sache mit den Methoden
Apropos: da ein Projekt immer viele Beteiligte aus verschiedensten Bereichen zusammenführt, sind auch verschiedene Vorgehensweisen und Methoden unter einen Hut zu bringen. Die Ansage „Wir machen das jetzt nach Methode XYZ“ oder „Wir probieren das jetzt mal so“ oder „Wir sind ab jetzt agil“ bedeutet noch lange nicht, dass die Projektpartner auch so arbeiten können. Und wenn zwei Projektpartner zufällig nach der gleichen Methode arbeiten bedeutet dies nicht, dass beide auch das gleiche Grundverständnis und identische Vorgehensweisen haben. Der Einfluss der Unternehmenskultur auf eine gelebte Methode ist nicht zu unterschätzen. Man sollte sich im Vorfeld Zeit einräumen und überlegen, welche Methode zu einem Projekt passt und wie unterschiedliche Methoden in Einklang gebracht werden können. Das hilft, Risiken zu erkennen und zu minimieren. Im besten Fall stellt man fest, dass es keinen Handlungsbedarf gibt. In jedem Fall hat man die Chance genutzt, die Diskussion zu führen.
Agil – und nun…?
In der Entwicklung von Software ist Agilität seit Jahren schon ein fester Bestandteil im Potpourri der Projektmanagementmethoden. Die Flexibilität in der Gestaltung von Software ermöglich das Freisetzen von Kreativität und eine zeitnahe Reaktion auf Unvorhergesehenes gleichermaßen. Dadurch wird nicht per se alles besser, schneller oder gar günstiger. Gleichwohl ist es gerade die Andersartigkeit des Managementansatzes, Potenziale zu identifizieren und zu heben. Hellhörig werden sollte man aber immer dann, wenn es heißt, man könne keine konkreten Angaben zu Zeiten, Ressourcenbedarf oder Kosten machen, „weil man jetzt ja agil ist und gar nicht mehr so genau weiß, wann man womit eigentlich fertig wird“. Selbstredend lässt Agilität Termin- und Kostenplanung zu und auch Aussagen zum bisherigen Aufwand und der gelieferten Qualität. Die Bewertung innerhalb agiler Methoden erfolgt nur anders. Und sie bedarf einer Transformation in die klassischen Methoden.
Projektmanager im Schraubstock
Jeder Projektmanager steht vor der Herausforderung, Laufzeit, Qualität und Kosten im Griff zu halten. In Zeiten stark ausgeprägter Shareholder-Orientierung ist jeder Auftraggeber geneigt, Laufzeiten so kurz wie möglich zu halten und insbesondere die Kosten maximal zu fokussieren. Dies verleitet manch einen Projektmanager zur Streichung von Pufferzeiten und der Kürzung qualitativer Sicherungsmaßnahmen. Dem Projekt wird also wissentlich eine Risikokomponente hinzugefügt. Bei allen wirtschaftlichen Zwängen bleibt es dabei, dass das „Magische Dreieck“ des Projektmanagements aus diesen drei Komponenten besteht und nicht Kraft individueller Einwirkung auf zwei reduziert werden kann.
Fünf vermeidbare Fehler bei Software-Einführungen
Teil 1 – Mangelndes Stakeholdermanagement
Teil 2 – Aberglaube „Lift & Shift“
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